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42 Talent 2 sollen ab Dezember fahren!

04.11.2011 Wer soll die neue S-Bahn lenken, wenn sie kommt?

Noch offene Punkte zur Auslieferung sollen „zügig“ geklärt werden
— Zeit für Schulung ist knapp

NÜRNBERG  - Noch vor einer Woche herrschte Ratlosigkeit: Das zuständige Eisenbahnbundesamt (EBA) hatte die neuen „Talent 2“-Züge für das Nürnberger S-Bahn-Netz komplett zugelassen, beim Hersteller Bombardier hoffte ein Sprecher auf den schnellen Einsatz der Fahrzeuge — nur bei der Bahn wollte davon vorerst niemand etwas wissen.

Bombardier habe noch nicht schriftlich nachgewiesen, dass die 42 Züge tatsächlich ohne Mängel sind, hieß es. Das hat sich seit gestern geändert. Nach einem Spitzengespräch zwischen Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, dem EBA, DB und Bombardier, will die Bahn „nun die noch offenen Punkte zur Auslieferung zügig klären, damit die rund 42 Fahrzeuge zum Fahrplanwechsel in der Region Nürnberg eingesetzt werden können“, so ein Sprecher.

Eigentlich sollten sie hier schon seit dem Start des erweiterten S-Bahn-Netzes im letzten Jahr fahren, bestellt wurden die Züge bereits 2009. Der Milliarden-Auftrag für insgesamt über 300 „Talent 2“ stammt aus dem Jahr 2007, allein in Bayern fehlten bisher 100 der modernen elektrischen Triebfahrzeuge. Wie bei der Nürnberger S-Bahn müssen sie auch im Werdenfels-Netz und beim Franken-Thüringen-Express durch alte und teilweise angemietete Züge aus anderen Bundesländern ersetzt werden.

Ob zum Fahrplanwechsel in Nürnberg alle 42 Züge zum Einsatz kommen, ist aber dennoch fraglich. Laut der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) konnten bisher bei weitem nicht alle Lokführer auf dem neuen Zug geschult werden und sich die notwendige Fahrzeugkunde aneignen. Die 15 bisher schon für Test- und Schulungsfahrten in Nürnberg eingesetzten „Talent2“ hätten dafür schlicht nicht ausgereicht. Weil die Schulungen zudem während des laufenden S-Bahn-Betriebs gemacht werden müssen, bestehen laut EVG wenig Chancen, bis zum Fahrplanwechsel alle notwendigen Lokführer entsprechend fortzubilden. „Das wird eng“, heißt es.


Tauziehen um die neuen S-Bahn-Züge für Nürnberg

 

28.11.2011 Behörde erteilt uneingeschränkte Zulassung für die Fahrzeuge — DB will sich nicht auf Termin für Einsatz festlegen
 
NÜRNBERG  - Rätsel um die neuen S-Bahn-Züge: Die Fahrzeuge des Herstellers Bombardier haben inzwischen grünes Licht für den Einsatz in Nürnberg. Die Bahn will davon jedoch nichts wissen und ein Gespräch mit dem Bundesverkehrsminister abwarten.

Spekuliert wurde viel in den letzten Tagen, auch bei DB Regio Franken: Die Tests mit den neuen S-Bahn-Zügen liefen gut, hieß es aus informierten Kreisen. Wenigstens ein paar der 42 Fahrzeuge vom Typ „Talent 2“ könnten vielleicht sogar zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember an den Start gehen.

Vor allem für die leidgeprüften Pendler der Pannen-Linie S1 von Bamberg nach Hartmannshof wäre das auch aus Sicht der Bahn ein Segen. Ein Großteil der chronischen Unzuverlässigkeit auf der Strecke, die unserer Zeitung seit Wochen von Betroffenen geschildert wird, schiebt die DB schließlich selber auf den alten Fuhrpark.

Die gestrige Nachricht aus dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) klang entsprechend hoffnungsfroh. Nach jahrelangen Verzögerungen wegen zahlreicher technischer Probleme „hat das EBA die vierteiligen Fahrzeuge für Nürnberg zugelassen“, sagte ein Sprecher. Aus Sicht der Bonner Behörde spricht demnach jetzt nichts mehr gegen den Einsatz der Zugflotte. „Die Fahrzeuge sind wie vom Hersteller beantragt zugelassen, uns liegen keine weiteren Anträge für die Nürnberger Züge vor.“

 

Bei Bombardier löste die Nachricht zwar keinen Jubel, aber doch große Erleichterung aus. Durch die Schwierigkeiten mit den insgesamt über 300 „Talent 2“-Zügen, die von der Bahn in Auftrag gegeben wurden, hat das Image des Fahrzeugbauers erheblich gelitten. Allein in Bayern fehlen DB Regio aktuell 100 Züge, die durch alte Loks und Wagen aus dem ganzen Bundesgebiet ersetzt werden mussten und müssen. Eine erster Einsatz des „Talent 2“ in Nürnberg wäre da ein positives Signal. Abgesehen davon, dass die DB nicht für die Züge zahlt, solange sie nicht wie bestellt und voll funktionstüchtig ausgeliefert worden sind. „Wir sind sehr froh über die Entscheidung des EBA“, so Bombardier-Sprecher Immo von Fallois. „Alle Auflagen“ seien nunmehr erfüllt. Nun würde Bombardier zusammen mit der Bahn versuchen, zum Fahrplanwechsel „so viele Züge wie möglich“ auf die Schiene zu bringen.

Skepsis bei der Bahn
 

Doch davon will die DB nichts wissen und reagiert auf die Nachricht des EBA, als würde es diese gar nicht geben. „Unabhängig von den offensichtlich erreichten Fortschritten des Herstellers bei der Zulassung von ,Talent 2‘-Zügen liegt der Deutschen Bahn kein verbindlicher Liefertermin für mängelfreie Fahrzeuge von Bombardier Transportation vor“, heißt es dazu lediglich in einer knochentrockenen Erklärung.

Zu einem etwaigen Einsatz der Fahrzeuge werde man sich nicht vor dem 3. November äußern. Für diesen Tag ist ein Gespräch zwischen Bombardier, DB, dem EBA und Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer angesetzt. Für die Pendler heißt es bis dahin wie schon seit einem knappen Jahr auf den Bahnsteigen: „Wir bitten um Ihr Verständnis.“


Talent 2 verspäten sich um ein weiteres Jahr

13. Oktober 2011. Geschäftsreisende im Großraum Nürnberg müssen ein geschlagenes weiteres Jahr mit alten und teils bunt zusammengewürfelten S-Bahnzügen Vorlieb nehmen. Wie Bahnhersteller Bombardier am Donnerstag mitteilte, verzögert sich die Auslieferung der Talent 2 (Baureihe 442) erneut. Jetzt ist vom Herbst 2012 die Rede.



Bildquelle: Alex S. / Bearbeitet: Markus R.

 

Die Auslieferung der neuen Züge für die Nürnberger S-Bahn
und das E-Netz Nürnberg zieht sich weiter in die Länge.
Erst im Herbst 2012 könnten die Elektrotriebwagen
der Baureihe 442, von denen über 100 im Großraum Berlin
längst fertiggestellt tatenlos herumstehen,
bahnfest geliefert werden, ließ der Hersteller Bombardier Transportation jetzt wissen. Ursprünglich sollten
die ersten Züge für das Nürnberger S-Bahn-Netz im
Dezember 2010 ihren Betrieb aufnehmen. Schuld an
der Verzögerung seien Probleme mit der Anpassung der Züge
an neue Normen, sagte Bombardier-Geschäftsführer Klaus Baur.
Diese Anpassungen sind wichtig, um die Zulassung vom Eisenbahnbundesamt zu bekommen.

Die DB musste jetzt zwangsweise ein Konzept für Ersatzverkehre
für das E-Netz Franken basteln. Mit den Ersatzfahrzeugen sind
keine Flügelungen möglich, z.B. in Lichtenfels Richtung Saalfeld
bzw. Sonneberg. Das bedeutet, die Fahrgäste müssen häufiger
als geplant umsteigen. Die geplante stündliche Direktverbindung Nürnberg - Sonneberg wird, wie im Fahrplan 2011, vorerst nur
alle zwei Stunden umsteigefrei angeboten. In der anderen Stunde
ist noch ein Umsteigen in Bamberg (und damit zumindest einmal weniger als bisher) erforderlich.

Die neue durchgehend geplante Verbindung im
Zwei-Stunden-Takt zwischen Nürnberg und Jena
über die Frankenwaldbahn kann DB Regio ebenfalls
vorerst nur als Umsteigeverbindung (in Lichtenfels) anbieten.
DB Regio wird anstelle der Bombardier-Triebzüge
bis auf Weiteres die bewährten Doppelstock-Züge im Regionalexpressverkehr Nürnberg - Sonneberg
und Nürnberg - Bamberg - Würzburg sowie
Dieseltriebzüge (VT 612) auf der Strecke
Lichtenfels - Jena einsetzen. Die Regionalbahnen
Bamberg - Kronach und Bamberg - Saalfeld verkehren
einstweilen mit den bisherigen Fahrzeugen.
In der Hauptverkehrszeit bringt das neue Konzept
zusätzliche Verbindungen zwischen Bamberg und Nürnberg.


 

 

60 Talent 2 sollen ab Dezember fahren!

11. September 2011. Bis zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember sollen 60 von mittelfristig rund 300 fälligen Elektro-Regional- und S-Bahn-Triebzügen der Reihe 442 (Bombardier Typ "Talent 2") regulär einsetzbar sein.

Das ist ein Ergebnis eines von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer initiierten Spitzentreffens, an dem Vertreter von Deutscher Bahn, Eisenbahnbundesamt sowie den beiden Bahnherstellern Siemens und Bombardier teilnahmen (DMM berichtete). Ursprünglich sollten die als hochmodern und effizient gepriesenen Züge schon 2009 bahnfest ausgeliefert sein, u.a. für die S-Bahn Nürnberg. Bis Ende 2011 erwartete die DB an sich 178 Einheiten. Bis dato stehen über 100 der Talent 2 im Raum Berlin herum und dürfen nicht fahren, weil ihnen das Eisenbahn Bundesamt die Zulassung verweigert. Keine Doppeltraktion und nur 140 statt 160 km/h meinte das EBA, was die DB aber ablehnt. Zuletzt eskalierte der Streit, so dass die DB verkündete, sie wolle die Verträge sogar rückgängig machen.

Bei der Zusammenkunft am vergangenen Donnerstag einigten sich die drei Parteien laut Bundesverkehrsminister Ramsauer, dass EBA, Deutsche Bahn un die Industrie sich nun alle vier Wochen über Fortschritte bei der Fahrzeugzulassung austauschen werden.


Züge für Nürnberger S-Bahn rollen an

26. August 2011: Alle 42 neuen „Talent 2"-Züge für das Nürnberger S-Bahnnetz sollen in den kommenden Wochen mit gut einjähriger Verspätung ausgeliefert werden. Vor dem offiziellen Einsatz im S-Bahn-Verkehr auf dem stark erweiterten Schnellbahnnetz sollen mit den Bombardier-Flitzern der Reihe 442 aber noch umfangreiche Schulungs- und Erprobungsfahrten durchgeführt werden.

Erst nach der erfolgreichen Erprobung sollen die Züge auch im laufenden Betrieb eingesetzt werden. Und erst wenn sich die Züge im täglichen Einsatz bewährten, würden sie von der DB auch offiziell abgenommen und bezahlt, heißt es in der DB-KOnzernzentrale in Berlin. Bis dahin sei mit Bombardier eine so genannte Nutzungsüberlassung vereinbart worden. Der Hersteller bleibt dabei Eigentümer, bis die DB von dem Produkt auch wirklich überzeugt ist.

Ursprünglich sollten die 42 neuen Garnituren „Talent 2" schon zum Start der neuen S-Bahn am 12. Dezember 2010 fahren. Dann aber musste die Bahn Pseudo-S-Bahnen aus alten Nahverkehrswagen und gezogen von modernen, z.T. angemieteten Loks, einsetzen.

Bombardier-Geschäftsführer Klaus Baur entschuldigte sich dafür wortreich „bei der Deutschen Bahn und den Fahrgästen", schreibt die Nürnberger Nachrichten (NN). Das Unternehmen würde sich nun bemühen, so schnell wie möglich die zahlreichen technischen Macken der Züge zu beheben und die nötigen Zulassungen vom Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zu bekommen, so die NN. Und weiter: Zahlreiche verstrichene Liefertermine und Wutanfälle von DB-Personenverkehrsvorstand Ulrich Homburg später kommt nun endlich Bewegung in die unendliche Geschichte des „Talent 2". Alle 42 Fahrzeuge für Nürnberg werden in den nächsten Wochen ausgeliefert, bestätigte eine Bahn-Sprecherin gegenüber der Zeitung.

In der „Probezeit" sollen sich allein 150 Triebfahrzeugführer mit der neuen Technik vertraut machen, dazu kommen weitere 100 Beschäftigte in den Werkstätten, die mit Wartung und Reparatur des „Talent 2" beschäftigt sein werden.

Laut Eisenbahnbundesamt EBA hat Bombardier entgegen eigenen Angaben immer noch nicht alle Sicherheitsnachweise für den „Talent 2" erbracht. Entsprechend dürften die Züge auch weiterhin nur bis zu 140 km/h schnell fahren, so ein EBA-Sprecher.
Bestellt hat die Bahn aber Züge, die Tempo 160 schaffen. Darauf ist auch der Fahrplan für die Nürnberger S-Bahn ausgelegt. „Wir werden die Züge erst abnehmen, wenn sie den Vereinbarungen entsprechen", sagte Homburg schon vor etlichen Monaten

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